Donnerstag, 4. Juni 2009
Screaming Lord Sutch “Rock & Horror”
Screaming Lord Sutch (* 10. November 1940 in Middlesex als David Edward Sutch; † 16. Juni 1999 in London, England) war ein britischer Musiker und Politiker.
Inspiriert von der US-amerikanischen Blues-Ikone Screamin' Jay Hawkins änderte Sutch in den 1960ern seinen Künstlernamen zu Screaming Lord Sutch, 3rd Earl of Harrow, obwohl er keinerlei Verbindungen zum britischen Adel aufweist (er blieb bis zu seinem Tod legal David Edward Sutch). In diesem Jahrzehnt begann er eine Karriere als auffallende Figur der britischen Musikszene.
Seine größten Erfolge in Deutschland feierte er mit seiner fulminanten Bühnenshow und seiner „fetzigen“ Musik im Star-Club Hamburg. Als einer der Ersten baute er Horrorelemente in seine Songs und Shows ein. Eine seiner bekanntesten Nummern thematisierte Jack the Ripper (1963). Darauf sind Schritte und Schreie eines fliehenden Ripper-Opfers zu hören. Der Song wurde häufig im Radio gespielt, wurde jedoch kein großer Hit. In Deutschland war der Song bei den Sendern hingegen zumeist nicht zugelassen. Die hervorragende, kratzige Rock 'n' Roll-Stimme von Lord Sutch geriet bei der verwegenen Bühnenshow gelegentlich ins Hintertreffen.
Screaming Lord Sutch gilt als der Wegbereiter für spätere Schockrocker wie Alice Cooper. Anfang der 1990er Jahre feierte er ein respektables Comeback in der Psychobillyszene, wo er auch auf einigen Festivals u.a. mit The Meteors zu sehen war.
Seine Alben wurden unter anderem vom Audio-Pionier Joe Meek produziert, und zu seinen häufig wechselnden Begleitern gehörten viele später berühmt gewordenene Musiker wie etwa Ritchie Blackmore oder Matthew Fisher. Danach zog er in die USA, verließ aber desillusioniert von der Politik Ronald Reagans das Land in den frühen 1980ern.
Wieder in England angekommen, gründete er 1983 die Official Monster Raving Loony Party. Er selbst trat als Kandidat in über 40 Wahlen an. Er hatte nie eine Chance, einen Sitz zu gewinnen, erreichte aber oft erstaunlich hohe Stimmgewinne. Nachdem er Margaret Thatcher in ihrem Wahlkreis 1983 mehrere hundert Stimmen gekostet hatte, erhöhte die konservative Regierung den Geldbetrag, den ein Kandidat als Pfand hinterlegen musste, von £150 auf £500. Sutch ließ sich aber dadurch nicht von seinen Kandidaturen abbringen.
Er spielte nur mehr Konzerte und veröffentlichte wieder Platten. Seine 1970er LP Lord Sutch and Heavy Friends wurde bei einer BBC-Umfrage 1998 als „schlechteste Platte aller Zeiten“ gewählt. Einen Titel, den sie auch im Buch The Top 1000 Albums of All Time errang. Und das, obwohl auf dieser Platte respektable Musiker wie Jimmy Page, John Bonham, Jeff Beck, Noel Redding und Nicky Hopkins mitspielten. Allerdings sind einige technische Mängel heute im digitalen Zeitalter nicht überhörbar. Von Freunden der Musik des Screaming Lord Sutch hingegen wird diese Platte heute besonders wegen der langen Version von Hands of Jack the Ripper geschätzt, die an die alten Glanzzeiten seiner Bühnenshows erinnert.
Sutch beging 1999 Suizid, ein Jahr nachdem seine Mutter gestorben war.
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